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Automatisierung in der Medizintechnik: Beschichtungsprozess für Hypotubes verbessert

Freudenberg Medical in Galway, Irland, erweitert seine Produktionskapazität, um der steigenden Nachfrage nach Stents, Ballonkathetern und Hypotubes gerecht zu werden. Um diesen Bedarf zu decken und gleichzeitig Gesundheit und Sicherheit zu verbessern sowie Umweltauswirkungen zu reduzieren, hat der Standort den Beschichtungsprozess für Hypotubes automatisiert.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache und machen weltweit 32 Prozent aller Todesfälle aus. Metallene hypotubes sind ein wichtiger Bestandteil von Herzballonkathetern, mit denen Stents eingesetzt, verengte Herzkranzgefäße wieder geöffnet und Herzinfarkte verhindert werden. Ballonkatheter und Stents werden seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Schätzungen zufolge erhalten allein in den USA jedes Jahr mehr als eine Million Patienten einen Stent.

Beschichtung reduziert Reibung und hilft, verengte Arterien zu erreichen

Hypotubes werden aus medizinischem Metall hergestellt und haben einen Durchmesser von etwa 0,75 Millimetern und eine Länge von 1,2 Metern. Jedes Hypotube ist mit einem gleitfähigen, duroplastischen Material beschichtet, um die Reibung des Geräts beim Durchgang durch das Arteriensystem des Körpers zu verringern. Die gleichmäßige Beschichtung der Hypotubes ist entscheidend für die Gesamtqualität des Produkts, stellt jedoch eine technische Herausforderung dar, die Präzision und Kontrolle beim Auftragen und beim thermischen Aushärten erfordert.

Automatisierung für mehr Gesundheit, Sicherheit und Nachhaltigkeit

Vor der Automatisierung des Beschichtungsprozesses war ein hohes Maß an manueller Bearbeitung erforderlich. Die Automatisierung von Schlüsselaspekten verbesserte die Energie- und Materialeffizienz sowie Ergonomie und Sicherheit der Mitarbeitenden erheblich.

  • Durch die automatisierte Handhabung und Beladung der Hypotubes wurde die Präzision des Beschichtungsprozesses verbessert. Außerdem bietet die horizontale Beladung in Hüfthöhe ergonomische Vorteile für die Bedienenden im Vergleich zur vorherigen vertikalen Beladung der Halterungen.
  • Alle thermischen Aushärtungsprozesse werden nun automatisiert durchgeführt, um das Risiko von Verbrennungen zu eliminieren. Dazu gehören die robotergesteuerte Handhabung von heißen Halterungen und das automatische Abkühlen vor der Wiederverwendung.
  • Der neue automatisierte Beschichtungsprozess führt zu einer Steigerung der Energieeffizienz, da weniger Strom pro beschichtetem Hypotube verbraucht wird.
  • Verbesserte Vorrichtungen und robotergestützte Handhabung des Hypotubes während des Beschichtungsprozesses haben zudem die Materialeffizienz verbessert, indem nachgelagerte Schneid- und Reinigungsschritte überflüssig geworden sind.
  • Durch die Reinigung der Anlagen, die Vorbereitung der Beschichtungsmaterialien und die Steuerung von einem separaten Raum mit verbesserter Belüftung aus wird das Risiko der Exposition gegenüber Lösungsmitteldämpfen vermieden.
  • Der Verbrauch von Beschichtungsmaterialien und den damit verbundenen Chemikalien wurde durch den neuen automatisierten Prozess um die Hälfte reduziert.

Nominierung für einen Freudenberg Group Award 

Der Standort wurde kürzlich für seine Fortschritte im Beschichtungsprozess für einen internen Preis der Freudenberg-Gruppe nominiert. Steven Langan, General Manager bei Freudenberg Medical in Galway, betonte die Vorteile des neuen Prozesses für Kunden und Mitarbeitende sowie für die Umwelt und freute sich über die Anerkennung für das Engagement seines Unternehmens für Innovation und Nachhaltigkeit.